Historie

Ortsansicht Wiesweiler

Der aus den beiden ursprünglich selbstständigen Dörfern Berschweiler und Wiesweiler zusammengewachsene Ort liegt südlich von Lauterecken. Anders als die meisten anderen Talsiedlungen wurde keiner der beiden Ortshälften an der Einmündung eines Seitentals angelegt, sondern auf den Hängen der das Glantal flankierenden Höhenzüge. Im Osten ist dies ein aus mehreren Einzelerhebungen zusammengesetzter Höhenrücken zwischen Königsberg und Lauterecken, im Westen der bis Lauterecken reichende Ausläufer einer Erhebung nördlich von Deimberg. Das auf der östlichen Talseite gelegene Berschweiler, in dem sich auch die Kirche befindet, dürfte der ältere Ortsteil sein. Seine Bebauung gruppiert sich um die ins Tal führende Strasse, die in ihrer südlichen Verlängerung als Aschbacher Weg bezeichnet wird. Sie steht in Verbindung mit der über den Königsberg verlaufenden Römerstrasse in die Landstuhler Niederung und stellte möglicherweise über Wiesweiler eine Verbindung zur Römerstrasse zwischen Tholey und Bad Kreuznach her. Eine bei Berschweiler 1855 ergrabene Villa rustika sowie römische Spolien an der Kirche belegen eine Besiedlung in römischer Zeit.

Die beiden durch den Glan getrennten Ortsteile gehörten ursprünglich zu unterschiedlichen Gerichtsbezirken; Berschweiler war 1411 ein eigenständiges Gericht im Herrschaftsbereich der Grafen von Veldenz, Wiesweiler dagegen gehörte zum wildgräflichen Hochgericht auf der Heide. Im 14. Jh. waren die Herren von Stein – Kallenfels Grundherren in Wiesweiler, im Laufe des 15. Jh. kam es zu einer Vereinigung der beiden Dörfer, die über mehrere Verkäufe 1558 an die Pfalzgrafen von Pfalz – Veldenz kamen. Seit dieser Zeit gehörte der Ort zur Schultheiserei Lauterecken im gleichnamigen Oberamt. In den 1336 als >> Winsewilre << und 1364 als >> Bernswilre << erstmals erwähnten Ortshälften lebten 1815 269 Personen, deren Zahl sich bis 1860 auf 465 Einwohner steigerte. 1997 zählte die Gemeinde 517 Menschen.

Die nur wenige Anwesen umfassende historische Bebauung von Berschweiler gruppiert sich um die Kirchenstrasse mit Schwerpunkten auf der Südseite des mittelalterlichen Kirchhofs und beiderseits der Strasse zur Brücke. Es herrschte das teilweise zum Winkelhaus erweiterte Quereinhaus in unterschiedlicher Größe vor, das mal giebel-, mal traufständig zur Strasse orientiert ist und mit einer Ausnahme aus dem 19. Jh. stammt. Auch im stärker besiedelten Wiesweiler stammt die aus großen Quereinhäusern und Gehöftanlagen bestehende historische Bebauung überwiegend aus dem 19. Jh.. Sie gruppiert sich um ein Straßenkreuz, welches von der alten Querverbindung durch das Glantal und der dem Tal folgenden Landstrasse gebildet wird. Im nördlichen Hangbereich ist es zur Ausbildung einer zweiten Bebauungszeile gekommen. Seit dem Ende des 19. Jh. erfolgte das Wachstum des Ortes vornehmlich entlang der den Hang in einer Serpentine erklimmenden Bergstrasse.

Quelle: Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Kreis Kusel Band 16, Herausgeber: Ministerium für Kultur, Jugend, Familie und Frauen und dem Landesamt für Denkmalpflege, Worms 1999